Lesen lernen nimmt in jeder Schule einen zentralen Raum ein. Ohne die Fähigkeit Texte zu lesen und auch zu verstehen ist die Teilnahme am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben stark eingeschränkt, sind berufliche Möglichkeiten kaum vorhanden. Auch der Umgang mit den modernen Medien (Computer, Internet) setzt Lesekompetenz voraus.
Eine Lesekultur wird heute jedoch in vielen Elternhäusern nicht mehr ausreichend gepflegt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Teil fehlt durch die Berufstätigkeit der Eltern die Zeit und Energie zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen oder zum Büchereibesuch am Nachmittag, zum Teil wird die Unterstützung des Leselernprozesses durch Sprachbarrieren erschwert. Auch das elterliche Vorbild ist seltener geworden, andere Unterhaltungsmedien haben in der Freizeit das Bücherlesen verdrängt.
So kommt der Schule heute neben der Vermittlung des eigentlichen Leselernprozesses auch eine wesentliche Stellung bei der Förderung und Unterstützung des Lesens an sich zu. Das Leseinteresse der Kinder muss geweckt und erhalten werden, wobei die Freude am Lesen ein wichtiges Standbein bildet.
Vielfältige Möglichkeiten des Lesetrainings bieten dafür eine gute Voraussetzung. Wir suchen nach Ideen, um diesen Prozess noch besser zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Partnern hilft uns dabei. Viele der im Folgenden aufgezählten Aktionen und Projekte werden bereits seit Jahren von unserer Schule genutzt.
So gibt es bei uns Lesewettbewerbe, die schulintern durchgeführt werden, aber auch den Wettbewerb für die 4. Klassen in der Stadt Norderstedt haben wir maßgeblich mitgestaltet und nehmen regelmäßig daran teil. Die Kooperation mit der Stadtbücherei, die den Stadt-Wettbewerb ausrichtet, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Leseförderung. Regelmäßige Besuche in der Bücherei vom 1. Schuljahr an, eine Büchereikarte für jedes Schulkind, Autorenlesungen und die Nutzung von Bücher- und Medienkisten im Unterricht gehören dazu. Auch mit der uns zugeordneten Buchhandlung verbindet uns eine langjährige Kooperation, die wir für den Tag des Buches mit der Präsentation neuer Bücher bei uns in der Schule nutzen.
Im Unterricht gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten Lesefreude zu fördern und Textverständnis zu unterstützen. Dazu gehört gezieltes Lesetraining mit binnendifferenzierten Aufgaben im Deutschunterricht ebenso wie Lesen als Unterrichtsprinzip in allen Fächern. Viele Klassen nutzen feste Lesestunden auch für den Einsatz von Lesepaten. Ebenso ist das Vorlesen fester Bestandteil des Leseunterrichtes. Darüber hinaus verwenden die Kinder digitale Leseförderprogramme im Internet (Antolin) oder Lernsoftware (Budenberg, Uniwort), die vor allem auch im Förderunterricht Anwendung finden und von den Kindern gern genutzt werden. Hier sind insbesondere auch die Kinder mit Lese-Rechtschreibproblemen (Legastheniker) zu nennen, die mit den Programmen auch gezielt für Diktate üben können. Großen Wert legen wir auch auf das Wortschatztraining im DaZ-Unterricht.
Literaturarbeit ist fester Bestandteil des Unterrichtes. In jedem Jahrgang werden mehrere Ganzschriften gelesen, zu denen die Kinder vielfältige Arbeitsaufträge bekommen. Lesetagebücher und Literaturkarteien werden in den höheren Klassenstufen bearbeitet. In einigen Klassen werden regelmäßig Lesestoffe des Verlages an der Este (Gänsefüßchen, Igel) angeschafft.
Zur täglichen Arbeit gehören die Buchpräsentationen im Deutschunterricht. Die vorgestellten Bücher werden auf Lesewürmern oder auf Buchkritik-Blättern dokumentiert und bieten in der Klasse ein sichtbares Zeichen für den Lesefleiß der Kinder. Außerdem wird über die Empfehlungen der Kinder ein regelmäßiges Ausleihen von eigenen Büchern unter den Mitschülern gefördert.
Zur Zeit wird außerdem der Grundstein für eine schuleigene Bücherei gelegt, in der alle Kinder zukünftig regelmäßig Bücher ausleihen können.